Die Geschichte des Leders

Der Begriff „Leder“ findet seinen Ursprung im altgermanischen Sprachraum und steht für eine haltbar gemachte tierische Haut.

Die Verarbeitung von Häuten und Fellen zu Leder gehört zu den ältesten handwerklichen Künsten des Menschen. Bereits seit Anbeginn der Menschengeschichte diente das Leder in erster Linie zur Herstellung von Bekleidungsstücken.

Da die unbehandelten Häute und Felle bei Nässe schnell faulten und bei Trockenheit schnell brachen, waren die Menschen gezwungen, diese durch geeignete Gerbstoffe haltbar zu machen. Zu den ersten überlieferten Gerbverfahren gehört beispielsweise die Konservierung des Leders durch Rauch, das Kauen der Häute bei den Eskimos, das Haltbarmachen mittels verschiedener Fette oder unter Zuhilfenahme von Rindensubstanzen in Verbindung mit Wasser. Im 19. Jahrhundert wurden diese Gerbtechniken weiter verfeinert. Erst durch die Entwicklung von speziellen synthetischen und natürlichen Gerbextrakten zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden weitere Fortschritte erzielt, die an Qualität und Eignung annähernd den heutigen Standards entsprechen

Leder ist ein geschmeidiges, zähes, relativ festes, haltbares und vielseitig einsetzbares Material. Es ist relativ undurchlässig für Wasser, trotzdem ist es atmungsaktiv, d.h. ausreichend durchlässig für Luft und Wasserdampf. Leder ist strapazierfähig und verhältnismäßig pflegeleicht. Gegen mechanische Einwirkungen hat Leder im Vergleich mit Möbelbezugstoffen eine widerstandsfähigere Oberfläche. Die Eigenschaften werden im wesentlichen durch die Beschaffenheit des Fasergefüges, den Gerbprozess und der Zurichtung erzielt. Die Lichtbeständigkeit wird bestimmt durch die Lichtempfindlichkeit der verwendeten Gerbmittel und Farbstoffe. Für Möbelleder werden zu etwa 95% großhäutige Rinderhäute verwendet, aus welchen große Zuschnitteile möglich sind. Naturmerkmale des Leders, wie z.B. Dornenheckenrisse sowie Parasitenschäden oder Vernarbungen, bei naturbelassener oder nur leicht pigmentierter Ware besonders sichtbar, sind keine Fehler, sondern Kennzeichen des echten Naturprodukts und beeinträchtigen weder Haltbarkeit noch Qualität.
An Autoleder werden besonders hohe Anforderungen gestellt, wie niedrige Entflammbarkeit, hohe Lichtechtheit, Wasserdampfaufnahme und -durchlässigkeit, Temperaturausgleich, Wärmebeständigkeit bis 80 Grad C sowie verstärkte Reibechtheit.

Leder ist ein echtes Natur-Erlebnis und wird seit Jahrtausenden geschätzt.
Das Leder bietet Vorteile, die von keinem anderen Polsterbezug erreicht werden kann:

  • Hautsympathisch – wie eine zweite Haut
  • atmungsaktiv
  • Feuchtigkeits-Austausch
  • strapazierfähig und damit wertbeständig
  • Antistauballergisch, weil Staub nicht eindringen kann
  • sehr elegant, nobel und zeitlos schön, denn das Leder wird mit zunehmendem Alter noch schöner.

Die Lederpflege

Da jede Lederart unterschiedlich gepflegt werden muss, empfielt es sich, das Pflegemittel an einer verdeckten Stelle zu erproben. Für alle Lederpflegemittel gilt: Keine Lösungsmittelreiniger oder Nagellackentferner benutzen, feucht gewordene Teile auf einem Bügel bei Zimmertemperatur trocknen lassen, niemals in die direkte Sonne hängen oder an einen Heizkörper; das Leder wird dann spröde und hart. Bei Schimmelbildung, was durchaus passieren kann, kann diese durch Fönen der befallenen Stellen beseitigt werden.

Leichte Verschmutzungen werden am besten mit einem Radiergummi oder einem Velourstein ausradiert.

Speckränder können mit einer Krepp – Bürste bearbeitet werden.

Regentropfen sollten durch Bürsten gegen den Strich beseitigt werden.

Kugelschreiberflecken können mit Tesafilm beseitigt werden. Sollte das Band nicht alles aufnehmen, so kann der Rest durch leichtes radieren beseitigt werden.